Mit einem gemütlichen, die letzten Vorräte vernichtenden, Frühstück begann der Tag, die Sonne blickte hinter den Wolken hervor und die Bergwelt des Engadin zeigte sich heute von ihrer attraktivsten Seite. So war die Zugfahrt gen Heimat für Helga und Reinhard eine wahre Augenweide und schulte die Teilnehmer auch mal ohne den Fotoapparat in der Hand die Landschaft zu genießen. Frei nach dem Motto von Susan Sontag: Das Auge macht das Bild. Maritta und meine Wendingkeit reisten mit dem Auto via Füelapass ab, allerdings nicht ohne auch mal die Kamera aus der Tasche zu holen. Der Termin für die 2018er Reise ins Unter Engadin steht auch schon fest. Es ist der Zeitraum vom 29. oder 30. April bis zum 5. Mai 2018 mit maximal 3 Teilnehmern. Durchführungsgarantie ab 2 Teilnehmern. Der erste Mai ist im Engadin übrigens kein Feiertag, dafür benötigen deutsche Teilnehmer für diesen Workshop jedoch nur 4 Urlaubstage. Die An- und Abreise per Bahn ist, bei früher Buchung, deutschlandweit schon für ca. 150 Euren in der 1. Klasse möglich.

... was uns veranlasste erst einmal in der Kirche am Rechner weiter zu machen, bevor wir zur experimentellen Baumstammfotografie übergingen. Gegen halbeins wagten wir uns dann ins Freie und von da an kämpfte sich die Sonne langsam durch die Wolken und es blieb heiter bis wolkig. Die in Nairs auf dem ehemaligen Tennisplatz des Palasthotels hoch aufgestapelten Baumstämme eigneten sich weniger, zur tags zuvor praktizierten Nickfotografie, sondern viel mehr zur Langzeitbelichtungen, während denen man fleißig, aber kontrolliert, am „Zoomring“ dreht. Bei der Auswahl der richtigen Stelle bekommt man als Ergebnis gerade noch erkennbare Baumscheiben oder völlig abstrakte Bilder- mit Brückengeländerdetails beendeten wir die erste Fotosession des Tages, um am späteren Nachmittag noch einmal durch die, zu dieser Jahreszeit, fast menschenleere Altstadt von Scuol auf Motivsuche zu schlendern. Für kurzzeitige Hektik sorgten 3 Velofahrer, bevor alles wieder in vorsaisonale Lethargie verfiel. Mit Engadiner Nusstorten und Baseler Leckerli bepackt kehrten wir in unsere Kirche zurück.

Sonne pur wurde angesagt und das fand auch statt. Von morgens -4°C bis zu gefühlten +20°C am Nachmittag auf der Sonnebank. Aber eins nach zwei anderen... Zu unchristlicher Zeit verließen wir die Kirche, um wie geplant den Sonnenaufgang bei Tarasp gut vorbereitet zu erleben. Dank der kurzen Anfahrt mussten wir auch erst kurz nach fünf aufstehen. Und um sieben war schon alles vorbei also nix wie zum Frühstück. Heute ohne Ei, da wir noch zum eine Stunde Fahrt entfernten Moteratschgletscher wollten – trotz Sonntag fielen die Horden erst ein nach dem wir am Gletschermund waren und wie überall im Engadin scheint auch hier die Saison erst am 24. Mai zu beginnen, sprich alle gastronomischen Einrichtungen waren geschlossen, aber mit Rucksackverpflegung kommt man auch zurecht. Sonnengebräunt und reichlich „geschafft“ kehrten wir zu christlicher Zeit zu unserem Workshop- und Unterkunftsgebäude zurück. Nach dem Abendessen (heute griechischer Salat) gab’s von Reinhard noch einen sehr interessanten Lichtbild-Vortrag mit eindrucksvollen Fotos von seiner diesjährigen Antarktisreise - passend dazu, allerdings vom Moteratschgletscher das nebenstehende Foto.