Ein Kosmonaut und zwei Przewalski-Pferde waren die Höhepunkte des 28.Juni 2016

Um kurz nach sechse in der früh machten wir uns auf den Weg zum Flughafen von Dalanzadgad. Und über dem Mongolian Highway (asphaltiert!) ging blutrot die Sonne auf. Nach einer knappen halben Stunde machte der Fahrer ein Bremsung und verließ diese herrliche Straße, um wie sich kurzer Hand herausstellte, querfeldein den Flughafenparkplatz anzusteuern. Nach den üblichen Unklarheiten beim Einchecken war auch das erledigt und wir warteten auf den Maschine nach U-B.

Ich verkürzte mir die Wartezeit damit, denn unter den Fluggästen befindlichen Kosmonauten Dschügderdemidiin Gürragtschaa meine Aufwartung zu machen und sicher das erste und einzige Mal in meinem Leben einem Menschen, der im All gewesen ist die Hand zu schütteln und natürlich auch ein Foto zu machen. In U-B trennten sich dann die Wege der Gruppe. Hans, Michael & Ulrike blieben in U-B, um morgen nach Deutschland zurück zu fliegen und der Rest hatte sich vorgenommen einen weiteren interessanten Teil der Mongolei kennenzulernen. Vorher hieß es allerdings noch gemeinsam mit unserer neuen Reiseleiterin Soko, was auf mongolisch viel besser klingt als die deutsche Bedeutung, nämlich Regenbogen, einkaufen zu gehen. Und im Supermarkt liefen uns einige deutsche Produkte über den Weg mit denen wir nicht unbedingt gerechnet hätten. Gut versorgt fuhren wir schnurstracks in ein sogenanntes Ökokamp im Khuistan Nuruu Nationalpark, bekannt durch seine zirka 300-köpfige Population von Przewalskipferden. Nachdem wir sie anfänglich nur mit der Lupe suchen und in weiter Ferne sichten konnten, lief uns auf dem Heimweg ein Pärchen direkt vor den UAZ und die Linsen, so konnte selbst ich mit meinem 18-55mm Objektiv einige sehr zufriedenstellende Fotos machen, die Teilnehmer mit ihren längeren Tüten sowieso! Nach dem Abendessen von Soko zubereitet und sehr lecker schmeckend zogen wir uns zu Kerzenschein in unsere Jurten zurück. Der Name Ökokamp dient als Ausrede in der Mongolei, wie auf Kamtschatka der Begriff Expeditionsreise, wenn man weniger Komfort hat, als problemlos möglich wäre. Öko heißt hier Plumpsklo und kein Strom, bei uns würde Öko bedeuten: Solar- und Windenergie, sowie eine Komposttoilette - ja so unterschiedlich sind doch die Interpretationen, aber für die Zukunft weiß ich Bescheid und werde diese Begriffe beim Veranstalter hinterfragen. Nichtsdestotrotz war dies Gerübernachtung eine der schönsten der ganzen Reise.